Ein Pferd in Freiheit (Wildpferd) läuft am Tag zwischen 15 und 20 km. Dies ist im wesentlichen auf die Nahrungsaufnahme zurück zu führen. Arttypisches Verhalten für Pferde sind die Nahrungsaufnahme über 15 Stunden je Tag und Bewegung im Schritt ebenfalls über 15 Stunden am Tag.
Im Internet und auch in der Literatur gibt es viele „nützliche und notwendige“ Verbesserungen in der Pferdefütterung: Energielieferant“, „Verbesserung der Blutfließeigenschaften“, „Futtertauglichkeit“, „Mischfutter“ und „Nahrungsergänzungsmittel“ sind lediglich ein paar Schlagworte
In den heutigen domestizierten Haltungssystemen für Pferde und der üblichen Stall-/ Auslaufhaltung ist zu beobachten, dass Freßzeiten üblicherweise im Stehen verbracht werden und nicht mit langsamer Fortbewegung im Zusammenhang stehen. Auch auf den Wiesen wächst das Gras viel zu üppig und auch hier bleibt die Bewegungsaktivität eingeschränkt.
Krankheiten und möglicherweise Probleme in den Bereichen Verdauung, Bewegungsapparat und Hufe können die Folge sein. Bei den o. g. Haltungsformen treten neben der Langeweile auch mitunter psychische Auffälligkeiten der Pferde wie das Koppen oder Weben auf.
Für die ernährungsphysiologische Verbessserung der Pferdefütterung ist Bewegung schlußendlich die einzige Alternative.
Wird das Futter in einer annähernd geschlossenen und kugeligen Form dem Tier zur Aufnahme vorgelegt, wird nach dem ersten Zupfen von Halmfutter aus dem Ball, dieser durch Rollen ein Stück weiter befördert.
Infolge des Grundbedürfnisses der Tiere weiter zu fressen, folgt das Pferd dem Futter und demnach dem Ball und dadurch wird eine natürliche Fortbewegung des Pferdes während des Fressens angeregt.
Durch die bodennahe Futteraufnahme, die ständige Bewegung währenddessen und die längeren Freßzeiten infolge der kleinen Futtermengen pro Biss wird eine wesentlich artgerechtere Aufnahme des Futters gewährleistet.
Der Pferde-Futterball ist eine absolute Neuheit in Deutschland.
Das Prinzip des Futterballs ist ganz einfach: Ein runder und mit Öffnungen versehener Ball wird per Hand mit Futter befüllt und den Tieren zur selbstständigen Futterentnahme vorgelegt.
Bei dem Futter handelt es sich um Rauhfutter, d. h. Heu, Heulage, Stroh oder weitere Halmfutterarten.
Der Futterball hat einen Durchmesser von 43cm. Es gibt zwei Öffnungen mit einem größeren Durchmesser (ca.13cm), durch die das Futter in den Ball gestopft wird. Nach der Befüllung werden die Öffnungen mit einer einfachen Handbewegung mit zwei Laschen geschlossen. So können die Tiere das Futter nicht durch diese großen Öffnungen entnehmen. Die Befüllung des Balls dauert nicht länger, als die Füllung eines herkömmlichen Heunetzes.
Der Futterball ist mit vielen weiteren, wesentlich kleineren Öffnungen versehen (6,5 cm), aus denen das Futter durch die Tiere entnommen werden muß. Dabei sind die Öffnungen so gewählt, daß diese gleichmäßig über die ganze Fläche verteilt sind.
Die Pferde können lediglich kleine Mengen aus dem Ball zupfen, dadurch verlängert sich die Freßzeit erheblich gegenüber der losen Futtervorlage oder der Fütterung aus Raufen.
In den Futterball können ca. 3 kg Heu oder Heulage gestopft werden; dies entspricht einer Ration für ein mittelgroßes Pferd bei dreimaliger Fütterung pro Tag.
Wenn Sie weniger als 3 kg verfüttern, bekommen Sie rasch ein Gefühl davon, wie voll sie den Ball füllen, ohne diesen jedesmal wiegen zu müssen.
Sehr wichtig ist die Tatsache, dass die Elastizität, d.h. die selbständige Ver- und Rückformung des Futterballes gegeben ist. Tritt das Pferd auf den Futterball oder drückt ihn mit dem Maul während des Fressens ein, verbleibt er nicht in dieser „eingebeulten“ Form, sondern kehrt wieder in die voluminöse Ausgangsform zurück.
Die oben beschriebene Elastizität gewährleistet eine Reduzierung der Verletzungsgefahr und erleichtert die Futteraufnahme durch aktives Eindrücken des Balles durch die Tiere. Das Objekt kann zusammengedrückt werden und geht wieder von alleine in die Ballform zurück.